10.05.2024

Wichtiger Appell an die Politik!

Die notwendige medizinische Versorgung, die auf eine möglichst hohe Teilhabe unserer Patienten am Leben zielt, ist gefährdet!

Heute ist der Tag gegen den Schlagfall. Wir möchten diesen dafür nutzen, auf die strukturellen Probleme in der Rehabilitation aufmerksam zu machen, die für einen guten Behandlungserfolg absolut notwendig ist!

Seit unserer Gründung im Jahre 2008 engagieren wir uns für die Sicherstellung einer hochqualitativen, lückenlosen Versorgungskette von der Akutbehandlung, Rehabilitation bis zur Nachsorge aller Schlaganfall-Betroffenen.

Leider müssen wir in der aktuellen Versorgungsrealität feststellen, dass die bereits zu unseren Gründungszeiten bestehenden strukturellen Probleme weiter massiv zugenommen haben. Dies betrifft vor allem die Neurorehabilitation, die für einen guten Behandlungserfolg notwendig ist. Diese Entwicklung konnten wir trotz unserer langjährigen intensiven ehrenamtlichen Zusammenarbeit in Projekten zur Optimierung der Verlegungsprozesse nicht verhindern.

Wir, als gemeinnütziger Verein und Netzwerk aller relevanten Schlaganfallversorger in Berlin und angrenzendem Brandenburg, stoßen in diesem Punkt an die Grenzen unserer Gestaltungsmöglichkeiten. Daher möchten wir den diesjährigen Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai 2024 nutzen, uns mit einem eindringlichen Appell an den Bundesminister für Gesundheit, die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege sowie die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg zu wenden, um auf dieses für unsere Patientinnen und Patienten hochrelevante Problem aufmerksam zu machen.

Auf Basis unserer Arbeit und Erfahrungen der letzten Jahre, legen wir in einem offenen Brief die Probleme dar, verbunden mit der für uns unumgänglichen Forderung, die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen für die Schlaganfallversorgung zu verbessern. Wir möchten hier betonen, dass der Schlaganfall als Erkrankung und Berlin-Brandenburg als Gesundheitsregion prototypisch sind. Die genannten Probleme finden sich in der Versorgung von allen Menschen, die unter akut-neurologischen Erkrankungen mit chronischen Folgen leiden.

Konkret fordern wir die Gesundheitspolitik auf, die notwendigen Rahmenbedingungen für eine zeitgerechte Bereitstellung der phasenkorrekten Rehabilitationskapazitäten für eine medizinisch adäquate Schlaganfallbehandlung zu schaffen. Dies erfordert ein eine leistungsgerechte Vergütung aller notwendigen Rehabilitationsphasen. Vor allem die C-Phasen-Rehabilitation, welche als unverzichtbares Bindeglied zwischen dem akutstationären und ambulanten Sektor dient, ist stark unterfinanziert. Für die Phase-B-Frührehabilitation definiert der aktuelle Referentenentwurf der Krankenhausreform Qualitätskriterien der Intensivmedizin, die für viele Fachkliniken aus formalen Gründen nicht zu erfüllen sind.

Aktuell sind die Prozesse von erheblichen Wartezeiten für Patientinnen und Patienten geprägt, da keine ausreichenden Kapazitäten für die Phase C vorhanden sind. Mittlerweile können viele Rehabilitationsbehandlungen gar nicht mehr durchgeführt werden. Die bekannten Informationen zur Gesundheitsstrukturreform lassen eine weitere Verschlechterung der Rahmenbedingungen erwarten, die auch die Phase B betreffen werden.

Die BSA steht einem konstruktiven Dialog mit den relevanten Akteuren zur dringend notwendigen Verbesserung der aktuellen Situation zur Verfügung.

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